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Mein Leben mit Krebs und anderen Herausforderungen

Vor der Diagnose

Größe Tauben-Ei – blog 003

Das „Wunder-Spray“ kam und die Hoffnung stieg, dass ich zumindest die von außen gut sichtbare Schwellung meines linken Lymphknotens wieder in den Griff bekam. Ich bin mir nicht mehr sicher, wie oft ich mir die „Suppe“ in den Halz sprühen sollte. Ich glaube 1x am Tag. Ich war skeptisch, denn schon einmal nahm ich Medikamente, von denen ich glaubte, dass sie helfen würden. Nun aber sollte ich auf ein Mittel zurückgreifen, das auf Rückfrage nach der Kostenübernahme noch nicht mal meine Krankenkasse kannte.

Also sprühte ich und entsprechend des Placebo-Effektes stellte ich eine Linderung des Druck-Gefühls und des Unwohlseins fest. Meine Ärztin Frau C. aus Meerbusch stimmte mich zudem darauf ein, Geduld zu haben. Das Spray würde nicht von heute auf morgen helfen, sondern erst über eine Dauer von mehreren Wochen. Die Wochen vergingen, der Placebo-Effekt verschwand und die Schwellung blieb. Von Linderung also keine Spur. Im Gegenteil, die Beschwerden nahmen zu, meine Geduld nahm ab und das Wunderspray war mittlerweile alle.

Jetzt beschloss ich den Hausarzt meiner Verlobten in Düsseldorf zu konsultieren. In seiner Sprechstunde zeigte und erläuterte ich ihm alles, was ich bei Frau C. in Meerbusch erhalten bzw. besprochen hatte: Blutwerte, Wunderspray, Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber. Mit Blick auf die Blutwerte kam seine Reaktion so schnell, dass ich gar nicht bis drei zählen konnte: „Sie haben kein Pfeiffersches Drüsenfieber – zumindest kein akutes. Die Blutwerte sprechen dagegen.“ Allerdings sprachen die Werte ebensowenig für einen bakteriellen Infekt. Und genau an dieser Stelle handelte Herr Dr. U. wie ich es von einem guten Arzt erwarte. Er überwies mich direkt an einen HNO-Arzt, da er selber keine 100%iger Antwort hatte und alle Zweifel ausschließen wollte.

Es war mittlerweile März 2017 und ich machte einen Termin bei einer HNO-Ärztin in Mönchengladbach. Sie sah auf Anhieb die Schwellung, tastete meinen Hals ab und schlug ein Hals-Ultraschall vor, was wir dann auch sofort machten. Ihre erste Diagnose war eine „Laterale Halszyste“. Das sei nichts Schlimmes und könne ohne großen Aufwand durch eine kleine OP entfernt werden. Da es sich bei meiner Schwellung allerdings um einen mittlerweile größeren Aparillo handelte, würde sie ebenfalls gerne auf Nummer sicher gehen und empfahl mir ein zusätzliches Hals-CT. Welch ein Zufall, dass sich im selben Ärztehaus eine radiologische Praxis befand. Und – wie ein Wunder – auch noch ein freier CT Termin am gleichen Nachmittag frei sei. PKV sei Dank!

Halszyste mit sichtbarem „Schatten“

Also ging ich in die Röhre. Der Befund war wenig später visualisiert und der Arzt zeigte mir anhand des Bildes, dass es sich um ein Monstrum von Zyste handeln würde. Quasi ein Tauben-Ei. Ihm fiel aber auch noch etwas anderes auf. Ein Schatten auf der Oberseite der Zyste. „Wahrscheinlich eine verkapselte Entzündung.“ aber da diese Zyste ohnehin operative entfernt werden müsse, würde man das Gewebe in die Pathologie geben und sich den Befund bestätigen lassen. Meine HNO Ärztin, die ich noch am gleichen Nachmittag nach dm CT sprechen konnte, klärte mich über die weiteren Schritte auf und konnte sogar an Ort und Stelle einen Termin bei Herrn Prof. Dr. N am Lukaskrankenhaus in Neuss für April 2017 vereinbaren. Sie sagte mir, dass er eine Koryphäe auf dem Gebiet der operativen HNO-Eingriffe sei. Also schien ich jetzt endlich in guten Händen zu sein.

Wenn da nicht immer wieder dieser Spruch des Radiologen gewesen wäre: „Irgendetwas ist da auf dieser Zyste. Aber ich weiß nicht was.